Was würdest du tun, wenn du keine Angst hättest?


Der Ewigkeitssonntag ist nicht nur ein Tag, an dem wir uns an die erinnern, die wir verloren haben, uns vermissen. Er erinnert auch daran, dass auch unser Leben endlich ist.

Vor ein paar Jahren stand eine kleine Karte auf unserem Kamin.. Auf ihr stand: „What would you do, if you weren’t afraid?“ Was würdest du tun, wenn du keine Angst hättest? Mehrere Monate stand sie dort, obwohl ich schon nach ein paar Tagen wusste, was ich tun würde.

Ich wollte schreiben. Einen kleinen Blog aufmachen und dann einfach drauf los schreiben, in der Hoffnung, dass sich eine Handvoll Leute finden, die ab und zu mitlesen würden.

Noch mehrere Monate musste die kleine Karte dort stehen, bis ich den Mut fand, trotz all der Angst loszulegen. Und dann noch mal ein paar, bis ich ihn öffentlich gemacht habe (und in den darauffolgenden Tagen vor Aufregung tafelweise Schokolade gegessen habe und mich gefragt habe WAS ICH DA EIGENTLICH GERADE TUE???). Das hier war übrigens mein erster „offizieller“ Blogeintrag.

Heute, in der Woche nach dem Ewigkeitssonntag, erinnere ich mich an diese kleine Geschichte. Vielleicht macht es dir ein bisschen Mut. Denn das Leben ist zu kurz, um zu warten, bis wir keine Angst mehr haben. Vielleicht dürfen wir einfach anfangen, Dinge trotz unserer Angst und mit unserer Angst zu tun.

Ach und noch eine kleine Anmerkung zum Schluss. Oft enden solche Geschichten mit dem Aufruf, dass wir nur mutig sein müssen und wir dann unseren Traum leben und am Ende furchtbar erfolgreich sein werden. Und wenn sich der Erfolg dann nicht einstellt, dann fragt man sich was man falsch macht – oder noch schlimmer: was mit einem nicht stimmt.

Aber ganz ehrlich: ob aus unserem kleinen Anfang etwas Größeres wird hat meistens mehr mit Glück zu tun oder tollen Menschen, die uns unterstützen und einem großartige Chancen geben.

Und vielleicht erinnert uns der Ewigkeitssonntag daran, dass es Dinge gibt, die sich lohnen trotzdem zu tun. Trotz Angst. Trotz ausbleibendem „Erfolg“. Trotz Scheitern. Weil man weiß, dass man es wenigstens versucht hat. Und weil es manchmal nicht um die großen Erfolge geht, sondern das zu tun was man schon immer mal tun wollte.

Was würdest du tun, wenn du keine Angst hättest?

Ich würde schreiben. Und studieren. Und Kunst machen. Und du?

PS: Schau mal was ich gerade zufällig gefunden habe:

4 Gedanken zu: Was würdest du tun, wenn du keine Angst hättest?

  1. Yesss! Wie gut, dass Du so mutig warst und angefangen hast öffentlich zu schreiben!!! SO ein Segen, deine Worte!
    Vergangenes Wochenende habe ich mich im Kreis von altvertraute Freunden zum ersten Mal offiziell als Autorin vorgestellt :-). Das fällt mir immer noch nicht leicht (auch nach 4 geschriebenen Büchern).Ich denke immer: erst wenn ich einen richtig dicken Roman schreibe oder wenn ich wenigstens Germanistik studiert hätte, dann könnte ich mich so bezeichnen…. Mir hilft was Elisabeth Gilbert dazu geschrieben hat :
    Wir müssen uns selbst die Berechtigung geben dabei zu sein. Wir dürfen uns dazuzählen. Einfach indem wir sagen „Ich bin da.“ Sag es. Lass es hören. Das wird deine Seele entsprechend motivieren…

    In diesem Sinne – liebe Grüße von einer Autorin zur anderen 🙂

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