Besuch ist unterwegs

Und schon sind wir mittendrin in dieser schönen Vorweihnachtszeit, die auch Advent heißt. Die Weihnachtsdeko wird aus dem Keller geholt, es wird geschmückt, Kerzen angezündet, Plätzchen gebacken und die ersten Weihnachtslieder dudeln durch unser Wohnzimmer. Wir machen uns bereit für Weihnachten. Wusstest du, dass das lateinische Wort „Advent“ wörtlich übersetzt „Ankunft“ bedeutet? Gemeint ist das bereit machen für die Ankunft Jesu, die wir an Weihnachten feiern.

Und ein wenig erinnert mich das an meine Kindheit. Dann nämlich, wenn Besuch angekündigt war und sich zur Vorfreude auch leichtes Entsetzen gesellte. Denn bevor die Gäste kamen, musste erst einmal alles vorbereitet werden. Die gesamte Familie wurde zusammengetrommelt und dann wurde aufgeräumt und geputzt (oft an den unmöglichsten Stellen, wo niemals ein Gast hinschauen würde…), der Müll wurde runtergebracht, es wurde vorgekocht, dekoriert und als es dann eeeennndlich an der Türe klingelte, wussten alle: jetzt ist es geschafft! Endlich sind die Gäste da.

Und während die ausführliche To-Do Liste meiner Mama uns damals ziemlich genau sagt, was zu tun ist finde ich es mit Weihnachten ein wenig schwieriger. Wie bereitet man sich auf das Kommen Jesu vor? Damit meine ich weniger meine lange Weihnachtsliste, die dafür sorgt, dass all das drumherum stimmt, sondern mein eigenes Herz.

In der alten Kirchentradition war die Adventszeit eine Fastenzeit, in der man sich durch Gebet und Fasten, durch leise werden und Schriftmeditation auf dieses große Fest vorbereitete. Und wie gerne würde ich dieses Jahr mehr in die Stille gehen und alles andere liegen lassen. Aber einen Blick in den Terminkalender und meine Aufgabenliste zeigen, dass das wahrscheinlich ein Wunsch bleiben wird. Also einfach Augen zu und durch? Fertig werden, aber das worum es in der Adventszeit geht verpassen?

Doch vielleicht ist Jesus ja auch einer dieser ganz besonderen Gäste. Die, die man einladen darf, ohne ganz fertig zu sein. Wo man zusammen die letzten Vorbereitungen trifft und gemeinsam alles Restliche vorbereitet. Der mithilft beim Tisch decken und Boden wischen und sogar beim Müll entsorgen.

Und vielleicht ist alles, was ich in diesem vollen Advent machen kann zu beten: „Jesus hilf du mir Platz für dich zu machen!“.

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