Platz schaffen

„Geh weg! Alles schon voll! Wir haben hier keinen Platz mehr!“

Diese Worte aus meiner weihnachtlichen Osterpredigt lassen mich nicht mehr los. Es sind in diesem Jahr  meine Adventsworte. Worte, die mich verfolgen und mir im Kopf und Herzen herumschwirren.

„Jesus, geh weg! Ich hab keinen Platz mehr für dich!“

Keinen Platz in meiner vollgestopften Wohnung, meinem gefüllten Terminkalender, meinen überladenen Weihnachtstraditionen und Familientreffen. „Jesus, hier ist alles belegt, ich weiß wirklich nicht, wie ich dich da noch unterkriegen soll.“

Nein, sowas will ich nicht zu Jesus sagen. Und deshalb reiße ich alle Türen weit auf. Und lade ihn ein, mitten in unsem Chaos Platz zu nehmen. Heiße ihn willkommen zwischen Erkältungstagen, Plätzchen- Schlachtfeld und Ergotherapie. Lade ihn ein, sich bei Familientreffen einfach dazu zu setzen und sich nicht an der Unordnung zu stören. Ach und wie gerne er kommt. Und jetzt sitzt er da und ist einfach dabei. Spielt mit uns die Spielesammlung einmal rauf und runter, sitzt neben mir in meinem gelben Lieblingssessel und starrt die Kerze beim Abbrennen an, obwohl wir endlich mal was schaffen sollten.

Und dann fang ich an, Platz zu schaffen.  In unserer Wohnung und meinem Herzen. Ich schmeiße all das Gute, das man vielleicht irgendwann noch gebrauchen könnte raus, damit das Beste mehr Platz hat.

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