Himmelfahrt im Krankenhaus

Dieses Jahr haben wir Himmelfahrt an einem ganz besonderen Ort verbracht. Die Kinderstation im Krankenhaus. Seit Silvester hatten wir auf einen OP Termin gewartet und wie froh waren wir, das endlich hinter uns zu bringen. Während mir dank Feiertag, mein Handy mir unzählige Bilder von tollen Familienausflügen und Urlauben ausspielt, ist die Krankenhausstation wie eine eigene kleine Welt. Voller Hoffen und Bangen und zähem, langem Warten. Zwischen kurzen Treffen am Kaffeeautomaten, dem Rumtigern auf den Gängen oder dem Tischkicker im Aufenthaltsraum bekommt man einen kleinen Einblick in das Leben und die Geschichten der anderen Familien. Und dann gibt es immer mal wieder diese kurzen Momente, wo einem ein strahlendes Gesicht und erleichtertes Aufatmen begegnen. Fast immer folgt der Satz: „Wir dürfen heute nach Hause!“.

Und dann wird es Donnerstag – Himmelfahrt. Ein Feiertag den ich bis heute nicht wirklich verstehe. Aber vielleicht haben mich diese kleinen Momente etwas davon erahnen lassen was an diesem Tag passiert ist. Leuchtende Augen und ein Gefühl von „jetzt wird alles gut!“, Warten und Bangen, das ein Ende findet. Die Vorfreude auf Zuhause.

Und manchmal da fühle ich mich wie die Jünger. Die vielleicht an diesem Tag in die Wolken geblickt haben und sich gefragt haben: Und was ist mit uns? Doch Jesus geht nicht um uns zu verlassen, sondern um bei uns zu sein. Zu jeder Zeit an jedem Ort. Und er sagt einmal zu seinen Jüngern, dass er zu seinem Vater geht um alles für sie herzurichten (Johannes 14,2). Und vielleicht hatte er auch die gleichen strahlenden Augen wie unsere Zimmernachbarin, die nach Tagen voller Hoffen und Waten endlich die Koffer packen durfte. Und vielleicht hatte er während seiner Zeit hier auf Erden auch ab und zu Heimweh.

Christina schreibt in ihrem Buch „Vom Himmel suchen und Heimat finden“ über Himmelfahrt:

Letzter Halt vor zu Hause.
Vor dem entgegenstürmenden Vater.
Freudentränen und Fanfaren.
La-Ola-Wellen und Siegesjubel.
Bestes Homecoming ever.

Das erste von vielen.

 Jedes kleine „nach Hause kommen“ das von dem großen Nachhause kommen erzählt. Auf das wir warten. Und vielleicht gab es dieses Jahr an Himmelfahrt keinen besseren Ort für mich.

Ein Gedanke zu: Himmelfahrt im Krankenhaus

  1. Liebe Anne, iich hoffe, du hast nichts dagegen, dass ich dich duze!?….. ich habe dein tolles Buch Glauben,Gemeinsam Feiern gekauft …. Natürlich gelesen und war so berührt und angetan. Du hast mich neu inspiriert und mir durch dein Buch eine ganz neue Freude ins Herz gelegt.

    Ich heiße Martina Wörner bin 60 Jahre jung und wohne zwischen Stuttgart und Bad Liebenzell. Ich bin Oma von 3 tollen Enkelmädchen und liebe wie du Jesus, meine Familie, meinen Garten und die Menschen.

    Ganz vielen Dank für deinen Mut mit uns deinen Lesern dein und dass Leben zu teilen .

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