Ewigkeitssonntag

Am Sonntag haben wir in unserer kleinen chaotischen Gemeinde einen besonderen Gottesdienst gefeiert. Gottesdienst zum Ewigkeitssonntag, der auch Totensonntag heißt. Der letzte Sonntag im Jahr, der uns an unsere Endlichkeit erinnert, bevor es nächste Woche mit dem 1. Advent auf Weihnachten zugeht.

Wir haben zusammen gefrühstückt, gesungen und eine Predigt gehört. Und dann im denkbar schlechtesten Moment, als wir schon eine halbe Stunde überzogen und noch einen Berg voller Ansagen und keiner mehr so richtig Lust hatte, da kam sie. Als die Unruhe ihren Höhepunkt erreichte hatte – und bei uns heißt das nicht, dass ein oder zwei Personen leise flüstern, sondern rennende Kinder, Erwachsene, die sich leise unterhalten und herumlaufen, um sich etwas zu trinken zu holen oder Kuchen vom Buffet klauen, da kam eine Einladung. Chaotisch und ungeplant.

Eine, die in all der Unruhe und dem Gewusel fast untergegangen wäre. Die Einladung, sich zu erinnern und die Namen derer auszusprechen, die wir verloren haben und vermissen. Und dann wurden Namen genannt, laut und leise und manche nur flüsternd im Herzen. Ganz fest möchte ich diesen Moment in meinem Herzen einschließen und ihn niemals vergessen. Weil er einer der ganz seltenen und kostbaren Momente war, bei denen man sich ganz sicher ist, dass gerade etwas Heiliges passiert. Weil da zwischen Vermissen und Traurigkeit noch etwas anderes Schönes war, für das ich keinen Namen habe.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert