… einem Sonnenblumenkorn, das ich in meinen Garten säe.
Es ist zwar klein und wenn ich es anschaue, dann denke ich oft, dass es eigentlich ganz schön mickrig ist und, dass da doch eh nie etwas draus wird. Aber vielleicht brauchen wir einfach ein bisschen Geduld um zu sehen, was werden kann.
… einem lang ersehnter Regen. Tot geglaubtes fängt auf einmal an zu blühen.
… der ersten Tasse Kaffee am Morgen.
Wo wir müde und verstruppelt kommen dürfen, die wir manchmal genießen und nach einer schlechten Nacht ganz viel dringender als alles andere brauchen.
… einem Schatz, den man zwischen all der Arbeit und dem Alltagsdreck findet. Und alles andere erscheint auf einmal wertlos, weil man das Eine gefunden hat, das wirklich zählt.
Und mit dem Himmelreich, da ist es vielleicht auch ein wenig wie die ersten Tage mit einem Neugeborenen- ganz anders als erwartet. Vielleicht startet man mit all den babyblauen, kuschelig-friedlichen Bildern im Kopf und erwacht dann in der Realität.
Die Realität, in der man ein schreiendes Kind stundenlang durch die Gegend trägt und es anbettelt, doch endlich zu schlafen. Eine Realität mit Nachwehen, Milchstau und Stillen bis die Brust blutig wird. Mit stolzen Brüdern, die die kleine Schwester immer dann knutschen, wenn sie gerade eingeschlafen ist. Und eine Realität, in der man angepinkelt wird.
Ja, ich glaube das Himmelreich ist wie das Leben mit einem Neugeborenen. Schmerzhafer, lauter und dreckiger als man denkt (und ja, manchmal wird man dabei sogar angepinkelt). Wenn man Glück hat, dann hat man liebevolle Menschen, die einen darauf vorbereitet haben. Aber nichtsdestotrotz ist man am Anfang ziemlich desillusioniert. Denn eigentlich hatte ich mir das ganz anderes vorgestellt…
Aber vielleicht- nach ein paar Tagen oder Wochen, da merkt man, dass es trotz allem so viel besser ist, als all unsere Vorstellungen. Weil es im Gegensatz zu den Bildern in unserem Kopf, echt ist.
Und weil es zwischen Dreck und Geschrei und Schmerzen ganz viel Liebe gibt. Liebe die vielleicht nicht zart-rosa und selten kuschelweicht ist, aber die dir nachts um drei die Windel wechselt. Liebe die nährt, die beschützt, die Schmerz aushält und die alles für dich gibt. Und die dir jeden Tag zuruft : endlich bist du da!
Oh wie schön! „Endlich bist du da“. Und du bist wieder da- am schreiben! So schön aber auch! (und das Foto rechts von dir, mit Baby: SUPER!:-)). Danke für deine Ehrlichkeit! Und die Erinnerung an eine Zeit in der ich so herrlich glücklich und so unfassbar müde war. Und heute schläft das Kind durch während mich die Wechseljahre wachhalten. So vergeht die Zeit! (nein, ich sage jetzt nicht: Genieße es, es ist so schnell vorbei. Aber fast wär`s mir rausgerutscht). Liebste Grüße und ganz viel SEGEN und echte Liebe die dich nährt, Tag und Nacht!!!