Mein Geburtstag steht vor der Türe. So wie die Dinge liegen, wird es einer der ersten sein, den ich alleine mit meiner kleinen Familie feiere (mit Ausnahme von meinem 30sten – aber das ist eine andere Geschichte).
Ich liebe meinen Geburtstag und noch mehr liebe ich es, ihn richtig ausgiebig zu feiern.
Als ich klein war, war der Geburtstag immer ein absolutes Highlight. Meine Eltern waren oft die halbe Nacht wach, um Kuchen zu backen, zu dekorieren und Geschenke einzupacken. Wir durften uns ein ganz besonderes Frühstück wünschen und Nutella, die es nur zu Weihnachten und Geburtstagen gab, anstechen (das ist das Geräusch, wenn man die goldene Folie mit einem Messer anpickt, bis es laut knallt). Unsere Kindergeburtstage waren Themenpartys, bei denen heute jede Instagram oder Pinterestvorlage vor Neid erblassen würde. Ja, ich liebe meine Geburtstage!
Und dieses Jahr wird es anders werden. Ohne den Brunch mit Freundinnen und Kaffee trinken mit der Familie. Das ist ziemlich blöd, aber irgendwie auch ok.
Denn vielleicht liebe ich meine Erwachsenen-Geburtstage so sehr, weil es dazu eine kleine Geschichte gibt. Ein paar Jahre nach unserem Studium, als Daniel und ich oft umgezogen sind, gab es eine Zeit, in der ich mich sehr einsam gefühlt habe. Die Freunde, die wir hatten, waren in ganz Deutschland verteilt und in der Stadt, in der wir wohnten, war es schwer neue Leute kennenzulernen. In diesem Jahr habe ich Jesus um ein paar Freundinnen gebeten, die bei uns in der Nähe wohnen. Ich kam mir ziemlich blöd dabei vor – wer gibt schon gerne zu, dass er einsam ist und eigentlich gibt es doch auch Wichtigeres, wofür man beten kann.
Aber in den Jahren nach diesem Gebet ist etwas Tolles passiert. Jedes Jahr im Januar, wenn ich meinen Geburtstag gefeiert habe, saß mindestens eine neue Freundin mit am Tisch, die im Jahr zuvor noch nicht dabei war. Jedes Jahr hat Jesus mich mit einer neuen Freundin beschenkt! Mein Geburtstag ist der Tag, der mich ganz besonders daran erinnert. Er erinnert mich an mein Gebet und daran, dass Freunde ein Geschenk und keine Selbstverständlichkeit sind.
Und deshalb freue ich mich auch in diesem Jahr sehr auf meinen Geburtstag! Weil ich weiß, dass all die wundervollen Menschen, die ich meine Freunde nennen darf, dieses Jahr vielleicht nicht an meinem Tisch sitzen, aber trotzdem in meinem Leben sind. Und was für ein Privileg ist es, Freunde (und eine tolle Familie) zu haben, die man vermissen kann!