Heute Morgen bin ich über einen Satz gestolpert.
Während sich der Große mit Comic und Hörbuch verzogen hatte und der Junior mit Klebestift und Bastelpapier das Zimmer neu dekoriert hat, ist er mir entgegengepurzelt. (Wir haben übrigens noch keine Ferien, nur Kinder die morgens furchtbar früh wach werden und deshalb vor Schule und Kindi ziemlich viel Zeit haben).
„Was du geglaubt hast, soll dir nun geschehen“, steht da. Jesus sagt das zu einem Mann, der ihn mit seinem mutigen Glauben völlig überrascht. Unter all den Gläubigen (Juden) hatte er keinen gefunden, der auch nur ansatzweise solch ein Vertrauen zu ihm hatten. Weder die Studierten, noch seine Jünger, die täglich mit ihm unterwegs waren. Wie gerne würde ich diesen Mann treffen und ihn fragen wie er das konnte- so bedingungslos vertrauen.
Dieser Satzspricht mir an diesem müden Montagmorgen mitten in mein Herz. Vielleicht weil ich mich ein bisschen ertappt fühle. Oder weil es manchmal garnicht so einfach ist, das mit dem Glauben. Wahrscheinlich hat jeder von uns etwas das ihm schwer fällt zu glauben. Einen dieser kleinen Sätze, die uns einfach nicht ins Herz rutschen wollen. „Du bist geliebt, so wie du bist!“, „Ich meine es gut mit dir.“, „Du musst nichts beweisen!“, „Ich habe dich lieb!“. Meiner heißt im Moment: „Ich sorge für dich.“. Wie gerne würde ich das glauben können. Und wie viel würde das verändern. Doch da sind all die kleinen Fragen und Zweifel, die es mir so schwer machen.
Aber was, wenn ich das jetzt einfach mal glaube. Vielleicht nicht das bedingungslose, vertrauensvolle Glauben, das Kinder mitbringen. Auch nicht das fest zuversichtliche Glauben, das man den Zweifeln entgegensetzten kann, weil man völlig überzeugt von etwas ist. Aber auch nicht das blinde naive Glauben, dass alle Widersprüche und Zweifel ausblendet. Sondern Glauben, der sich einfach entscheidet zu glauben. Weil man manchmal vielleicht einfach die Wahl hat und Glauben wählen kann. Glauben mit Zweifeln, mit Weiterfragen und Weitersuchen.
Und wenn Glaube so klein wie ein Senfkorn ausreicht, dann reicht vielleicht auch diese Art von Glauben. Und vielleicht sagt Jesus dann auch zu mir: „Was du geglaubt hast, soll dir nun geschehen!“
Dann sagte Jesus zu dem Hauptmann: »Geh wieder nach Hause! Was du geglaubt hast, soll nun geschehen.« Zur selben Zeit wurde der Diener gesund. Mt 8,16