Heute feiern wir!
Mit Kindersekt und Berlinern. Wir feiern, dass das erste Semester geschafft ist.
Wir feiern, dass wir das als Familie geschafft haben. Gemeinsam.
Dass jeder ein bisschen mehr machen musste und wir es gerockt haben!
Trotz Dauerkotzen am Anfang, Hausaufgaben-Ärger und Schwangerschaft. Trotz einer Pandemie, Doppel-Homeoffice (und Streit um den Schreibtisch), Einschränkungen, gestrichenem Praktikumsplatz. Trotz Deadline für die Buchabgabe und ständigem Bangen, ob doch nochmal die Kita zumacht oder eine Quarantäne droht. Obwohl noch eine Hausarbeit ansteht und die Rückmeldung nicht klappen will.
Und ich finde, wir sollten viel öfter unsere kleinen großen Siege feiern und ein bissen stolz auf uns (und alle, die uns dabei geholfen haben!!!) sein. Denn im Alltag, da sind oft die Stimmen laut, die uns erzählen, was wir alles nicht geschafft haben, was wir nicht können und nicht auf die Reihe kriegen. Da reihen sich die „ich sollte noch…“ und die „ich muss unbedingt“ nahtlos aneinander. Und letzte Woche waren sie so laut, dass ich das Feiern fast vergessen hätte.
Ich wollte unsere kleine Semester-zu Ende-Feier verschieben. Auf die Hausarbeit-Abgabe. Aufs Wochenende, auf die Tage, wenn der Stress endlich abfällt. Auf bessere, ruhigere Zeiten. Auf irgendwann. Aber vielleicht sollten wir anfangen, mittendrin in unserem vollen, stressigen februargrauen Alltag unsere kleinen Siege zu feiern. Vielleicht keine großen Partys, aber kleine feine Berliner-Minuten, die ein kleines bisschen süßer und klebriger sind als der Rest der Woche. Und wir sollten anstoßen, auch wenn wir müde und gestresst und ausgelaugt sind. Einmal ganz kurz auf Pause drücken und ein paar Minuten bestaunen, was wir da geschafft haben.
Die Bewerbung auf den neuen Job, ein Gewerbe anmelden, das Buchmanuskript abgeben, den Umzug geschafft haben, Quarantäne mit den Kindern überlebt zu haben, das erste wichtige Telefonat für ein neues Projekt.
Und vielleicht schwirrt dir gerade etwas durch den Kopf und du denkst, das wäre zu klein und unwichtig und andere würden nur darüber den Kopf schütteln, wenn du so etwas feierst. Aber weißt du was? Das ist egal. Es hat dich wahrscheinlich eine Menge Arbeit und Überwindung gekostet. Und deshalb: schnapp dir ein Sektglas und dann stoßen wir auf dich an!
Liebe Anne! Du sprichst mir so aus dem Herzen: man muß einfach die kleinen Gelegenheiten zum Feiern ergreifen! Herzlichen Glückwunsch zum ersten Semester und allem anderen was ihr zusammen gerockt habt!!!! Wir haben heute auch mit Berlinern und Girlande auf dem Tisch gefeiert. Gründe gibt’s genug – und wenn uns keiner einfällt sagt Samuel: Jetzt feiern wir, dass ich vom Zeltlager wieder da bin (das ist nun schon ein halbes Jahr her, aber für ihn immer wieder ein Grund zum Feiern:-)).