Christus segne dieses Haus.*
Er segne die Krümel auf deinem Boden und die Flecken an der Wand – sie zeigen, dass hier gelebt wird.
Er segne deinen Keller voller Schätze und Gerümpel und Erinnerungen.
Er segne die Küche, in der versorgt und gegessen wird. Er segne sie mit ihren Bergen voller dreckigem Geschirr und vergessenem Gemüse – ganz hinten im Kühlschrank. Und mit der Süßigkeitenschublade, die den Alltagsschmerz manchmal ein bisschen lindert.
Er segne dein Badezimmer, den Spiegel, in den du schaust und er segne die Gedanken, die du dabei hast. Er segne die Zahnpastaspritzer und Stinkesocken.
Er segne die Heizung, die dir Wärme schenkt und den Fernseher und das Bücherregal, dass sie dich mit Geschichten überraschen.
Er segne deinen Tisch, die alltäglichen Mahlzeiten und die großen Feste und vor allem anderen die, die sich darum versammeln.
Er segne deine Haustüre, dass sie stets offen sei für die, die in Not sind. Und dass sie die einlädt, die heute eine Begegnung brauchen – Fremde, Gäste, Freunde und der Nachbarsjunge von nebenan.
Er segne deinen Schreibtisch, deine Arbeit und deinen Feierabend.
Er segne euer Kinderzimmer – den Raum voller Legosteine und Glitzerkleber. Er segne es mit Kreativität und Langeweile und dem Mut, Neues entstehen zu lassen.
Er segne dein Schlafzimmer, dein Bett. Dass du dort Ruhe und Frieden findest – und ab und zu heimlich genaschte Kekskrümel.
Christus segne dieses Haus, damit es zur Heimat, zum Zuhause wird
*Am 6. Januar wird der Dreikönigstag gefeiert- der Feiertag der Heiligen Drei Könige. Dabei gibt es den Brauch, dass Kinder verkleidet von Haus zu Haus ziehen und die Symbole C+M+B 22 an die Türe schreiben. Das steht für „CHRISTUS MANSIONEM BENEDICAT“ -Christus segne dieses Haus und anschließend die aktuelle Jahreszahl. Und ich finde so ein Haussegen, dass ist etwas ziemlich Tolles.