Da sind wir, der Advent hat begonnen. Und dieses Jahr habe ich eine große Portion Vorfreude mitgebracht. Als ich einen meiner Texte aus dem letzten Jahr gesucht habe, habe ich gemerkt, dass das das erste Jahr seit langem ist. Ein Jahr wollte ich Advent sogar absagen.
Ich freue mich auf gemütliche Abende und wenige kleine Weihnachtsfeiern und den Adventskalender, den mein Mann und ich uns gegenseitig gemacht haben. Dazu gibt es auch eine kleine witzige Geschichte. Weil ich ein strukturierter und organisierter Mensch bin, habe ich schon vor Wochen damit begonnen, kleine Geschenke zu sammeln und dabei viele schöne Dinge entdeckt. Letzte Woche begann ich dann damit, sie zu verpacken und – damit mein Mann sie nicht findet, gut zu verstecken. Weil ich aber mindestens so chaotisch wie strukturiert bin, habe ich dann vergessen WO ich die Sachen versteckt habe und so waren sie auf einmal alle weg. Ich habe sie dann tatsächlich wiedergefunden. Ich hatte sie unter die Couch geschoben und dort hat mein Mann sie vor unserem Saugroboter gerettet und in einen zufällig rumstehenden Karton gelegt.
Auf jeden Fall freue ich mich dieses Jahr sehr auf den Advent. Auch wenn die ersten Tage dann doch chaotisch und holprig waren. Was mir dabei geholfen hat, ist unter anderem auch dieser Gedanke.
Wusstest du, dass Advent ursprünglich eine Fastenzeit war?
Während es heute eine Zeit ist, in der wir oft ein MEHR haben – an Terminen und Essen, Aufgaben und Verpflichtungen war es ursprünglich eine Zeit des WENIGER. Die Menschen haben gefastet und verzichtet, um sich auf Weihnachten- das Kommen Jesu vorzubereiten. Und wie wäre es, wenn wir den Advent wieder (neu) als Fastenzeit entdecken würden? Manchmal ist das gar nicht so einfach. Weil man sich und seinen Liebsten ja eine schöne Vorweihnachtszeit machen will. Und manchmal aus vielem Guten einfach zu viel wird. Oder weil es bestimmte Verpflichtungen gibt und Termine, die wir nicht in der Hand haben. Weil bei der Arbeit vieles bis Weihnachten fertig werden soll. Aber ich glaube, es gibt auch ganz viel, wo wir uns bewusst entscheiden können es sein zu lassen.
Und wie wäre es, wenn wir diesen Advent nicht nur eine To-do-Liste schreiben, sondern auch eine Not-To-do-Liste? Und da jede Menge Sachen drauf packen, die wir eh nicht wirklich mögen (auch wenn alle anderen sie machen) und dann noch eine Handvoll schöner Dinge, auf die wir bewusst verzichten, damit am Ende nur noch das bleibt, was uns wirklich wichtig ist. Und vielleicht fällt dir ja noch das eine oder andere ein, auf das du in dieser Zeit bewusst verzichten willst, um mehr Zeit zu haben.
Advent. Ursprünglich eine Zeit, in der es leiser wurde als sonst. Und langsamer. Eine Zeit, die sehnsüchtig in die Nacht hinausgelauscht hat. Voller Vorfreude und Hoffnung. Und auch wenn ich das nicht jeden Tag schaffe, wünsche ich mir diesen Advent ein paar kleine Momente davon. Denn Hoffnung und Freude, das braucht unsere Welt (und ich!!) im Moment ganz dringend.
Wie schön! Ich danke dir für deine Worte, die mir einfach gut tun!