Letzten Sonntag habe ich beschlossen aufzugeben und Advent einfach abzusagen, denn dieses Jahr wird das nichts mit uns beiden.
Ganz hoffnungsvoll bin ich gestartet, nur um seit Wochen hier ein kleines Krankenlager einzurichten. Kinder krank, ich krank, Erzieherinnen krank (und damit Kindi zu), Baby krank.
Eigentlich hätten wir es uns dann ganz gemütlich machen können. Zusammen backen und ein paar Geschenke basteln. Aber meine zwei Jungs haben sich in kleine Weihnachtsmuffel verwandelt, die jedem weihnachtlichen Vorschlag mit „kein Bock!“ begegnen und sich mit Lego und Hörbuch ins Zimmer verziehen. Außer Weihnachtsplätzchen futtern und einen Weihnachtsfilm schauen gibt’s dieses Jahr also kein Vorweihnachtsprogramm.
Sogar unsere Kleine Räuberkrippe ist hier mittlerweile ein Desaster. Achtzig Prozent der Krippe haben Daniel und ich gebastelt und die fünf Minuten Geschichte wird mit Rum Hampelei und „Pipip-Pups“-Zwischenrufen boykottiert.
Und obwohl ich es besser weiß, macht der Blick in mein Handy- mit all den aufgehübschten Tannenbäumen und adventlichen Familienaktionen und hunderttausend anderen tollen Sachen die man machen könnte / sollte / müsste/… es auch nicht besser.
Und zwischendrin all die Nachrichten aus dem Iran und deutschen Krankenhäusern, die mich so hilflos und traurig und wütend machen und ganz ohnmächtig zurücklassen.
Während ich also Advent absagen will – einfach Augen zu und durch und abwarten bis Weihnachten endlich alles rum ist – da merke ich, dass das garnicht so einfach ist. Denn Advent lässt sich nicht einfach absagen. Er kommt, egal ob wir das wollen oder nicht.
Vielleicht kommt er ein bisschen anders als wir es erwartet hatten. Ohne Plätzchenduft und Basteleien, ohne Weihnachtsmarktbesuche und Adventsfeiern.
Aber dafür mit ganz viel Sehnsucht im Herzen nach Einem, der Frieden bringt und Rettung. Und vielleicht ist das viel mehr Advent als das ganze drum herum?
Und irgendwie lustig, dass das gerade so Thema bei mir ist, denn Ende November durfte ich bei dem Mama-Podcast „Muttivation“ zu Gast sein und genau darüber sprechen: Jesus kommt in unser Chaos. Vielleicht hast du Lust reinzuhören.