Die Tage werden dunkler. Nachrichten aus aller Welt, die mir Sorgen bereiten, mich überfordern und für die ich keine Worte finde. Konflikte und Alltagsnöte, die an dunklen Novembertagen noch viel dunkler aussehen. Wie das wohl alles weitergehen wird? Werden Radikalisierung und Hass zunehmen und am Ende die Oberhand gewinnen?
Manchmal da scheint es immer dunkler zu werden und es fällt mir schwer nicht in Hoffnungslosigkeit zu verfallen. Doch vor kurzem habe ich geschrieben:
Ich glaube, dass selbst das kleinste Licht stärker als die Dunkelheit ist. Und Liebe immer stärker als Furcht.
Ja das glaube ich wirklich! Doch an manchen Tagen braucht es dafür ein bisschen mehr Kraft. Hier ein paar Dinge, die mir diese Tage dabei helfen.
Ein Zitat und ein Text:
Wenn du bei Instagram bist, hast du dieses Zitat von Karl Barth (geteilt von jelemailaender) sicher schon gelesen:
Ja, die Welt ist dunkel…. Nur ja die Ohren nicht hängen lassen. Nie! Denn es wird regiert. Nicht in Moskau, Peking oder Washington. Es wird regiert von ganz oben, vom Himmel her! Nicht den Mut verlieren, es wird regiert!
Und wie schön fand ich Christinas Anmerkung dazu.
Was für ein Vermächtnis! Von einem Mann der den bösen Strömungen seiner Zeit Widerstand geleistet hat. Der sich eingemischt hat. Und für Versöhnung geworben hat. Bis zum Schluß. Und der in allem diesen kindlichen Blick zum Himmel behalten hat. Es wird regiert! Auch heute noch.
Es hat mich daran erinnert, dass wir nicht tatenlos zurückziehen nach dem Motto: „Gott wird es schon machen“, sondern wir tun was wir können, aber dann dürfen wir auch wissen, dass Gott es ist, der diese Welt in seiner Hand trägt.
Und unweigerlich musste ich an ein altes Lied von Paul Gerhard denken.
Ein altes Lied
Auf / auf / gib deinem schmertze
Und sorgen gute nacht /
Laß fahren / was das hertze
Betrübt und traurig macht /
Bist du doch nicht Regente /
Der alles führen sol /
Gott sitzt im regimente
Und führet alles wol.
Ich will lernen mein kleines Licht anzuzünden, auch wenn es angesichts der großen Dunkelheit noch so furchtbar winzig ist. Doch bei allen schlechten Nachrichten, darf ich trotzdem meinen Sorgen „Gute Nacht“ sagen. Denn Gott hält diese Welt und auch meine Sorgen und nicht ich.
Und diese Woche habe ich ein kleines Gebet geschrieben.
Ein Gebet:
Jesus, lässt du heute Nacht das Licht im Flur für mich an? Im Moment ist alles so furchtbar dunkel.
Nur bis ich einschlafen kann.
Ich brauche eine kleine Erinnerung, dass alles gut wird.
Dass du wach bleibst und auf alles Acht gibst.
Er, dein Beschützer, schläft nicht.
Der HERR gibt auf dich acht.
Aus Psalm 121
Ein kleines Ritual
Seit ein paar Tagen zünde ich jeden Morgen eine Kerze an. Wenn es draußen noch dunkel ist flackert ein kleines Licht in unserem Wohnzimmer. Ich kann nicht anders.
Ein Feiertag
Ach wie sehr fiebere ich dieses Jahr St. Martin entgegen. Wenn wir mit einer selbst gebastelten Igellaterne und Taschenlampe einmal um den dunklen Block ziehen und in unsere Straße Licht hineintragen. Manchmal fühle ich mich so ohnmächtig gegenüber all der Not, die mir begegnet, aber ich will ganz fest daran glauben, dass es nicht (nur) die großen Taten, sondern die vielen kleinen Taten der Liebe braucht, um es hell werden zu lassen.
Was heißt es dort wo ich bin meinen Nächsten zu lieben?
Vielleicht ein bisschen wie in diesem Zitat.
Ein Zitat:
Es sind die kleinen alltäglichen Taten der einfachen Leute, die die Dunkelheit in Schach halten. Kleine Taten der Freundlichkeit und Liebe. (Gandalf in Herr der Ringe)
Ein Erlebnis
Und dann hatte ich noch ein richtig schönes Erlebnis. Diese Woche habe ich mich deprimiert und ziemlich erschöpft in unsere Kleingruppe geschleppt. Und ich konnte ganz ungefiltert davon erzählen, was mir gerade Sorge macht und mich umtreibt. Und während unserem Gespräch, da wurde es leichter in mir. Weil mir die Gedanken und Perspektiven der anderen geholfen hat. Mich hat dieser Abend daran erinnert:
Wir glauben nicht alleine.
Wenn dir die Hoffnung ausgeht, dann bist du nicht auf dich alleine gestellt.
Und wenn du ein bisschen Hoffnung übrighast, dann teile sie gerne.
Wir brauchen das gerade sehr.
Ein neues Hobby
Und was mir an dunklen Novembertagen gerade sehr hilft, ist einfach etwas Kreatives zu machen. Der Weihnachtsbasar unsere Gemeinde ist gerade ein toller Vorwand um unser Wohnzimmer in eine kleine Bastelwerkstatt zu verwandeln. Ich teile demnächst auch eine kleine Idee. Und ich glaube von Herzen, dass Kreativität, Kunst und Geschichten diese Welt ein bisschen schöner und bunter machen.
Gemeinschaft.
Die kleinen Dinge tun, dort wo ich bin.
Kerzen anzünden.
Beten.
Laterne laufen.
Schönes erschaffen.
Alte Lieder und Texte von anderen.
Das hilf mir.
Was hilft dir?
…danke für deinen ehrlichen post…..das große könne wir selten verändern, allerdings im kleinen tun….so halte ich es auch….die tage hörte ich in einer andacht „gott ist“….das sage ich mir immer wieder vor….er ist udn er bleibt….mag die welt auch toben..
herzlichst annette