Ich bin wieder da

Ich bin wieder da, zurück aus meiner kleinen Instagram und Blogpause.

Im Gepäck ganz viel Hoffnung auf Frühling und dass die Krankheitswelle endlich abebbt. Seit Beginn meiner kleinen Pause ist hier nämlich ununterbrochen mindestens einer aus unserer Familie krank. Aber neben Taschentüchern und Fiebersaft gab es auch ein paar wirklich schon Momente, die ich so gerne mit euch teilen will!

Die leeren Hände

Kurz vor der Fastenzeit hatte ich in einem kleinen Laden bei uns um die Ecke eine Skulptur gefunden, die so gut zu meiner Fastenzeit passt. Vor vielen Jahren ist mir das Buch „Die leeren Hände“ begegnet. Dort legt der Abt eines Klosters in schweren Momenten das, was ihn bewegt (z. B. einen Brief) in eine Skulptur mit leeren Händen – als Erinnerung, dass er seine Not in Gottes Hände legen darf.

Also habe ich angefangen, fleißig Zettelchen zu schreiben und Sorgen in die kleinen Hände in meinem Bücherregal zu legen. Weil ich das so gerne lernen möchte: Meine Hände leer zu machen, den Versuch loslassen, alles und jeden kontrollieren zu wollen. Und darauf zu warten, dass Gott sich kümmert.

Nicht indem er Wunder vom Himmel regnen lässt und mir alle Probleme aus dem Weg räumt (ok, eigentlich wünsche ich mir, dass es genau so passiert, aber meistens erlebe ich es anders), indem er mir z. B. die richtigen Menschen über den Weg schickt, die mir bei einer Sache helfen können oder sich um Dinge kümmert, die ich einfach nicht in der Hand habe.

Vor ein paar Tage habe ich die Zettel geöffnet und bei all die Dinge, mit denen ich versorgt wurde, den Zettel durch eine kleine Murmel ersetzt. Und vor mit lag nur noch ein einziger Zettel und eine ganze Hand voller Murmeln.

Eine kleine Murmel

Vor zwei Wochen war ich mit einer Freundin spontan Kaffee trinken und musste noch ein Buch in unserer Buchhandlung abholen, das ich dort bestellt hatte. Ein paar Minuten später kam meine Freundin, die sich dort umgeschaut hatte, aus dem Laden und drückt mir ein Buch in die Hand, das sie gesehen hatte und bei dem sie an mich denken musste. Und beim Lesen merke ich, dass ich darin Antworten auf Fragen finde, die ich schon seit über einem Jahr mit mir herum trage. Manche Worte, als wären sie nur für mich geschrieben. Wie dankbar bin ich für eine Freundin, deren Großzügigkeit und Hören auf einen inneren Impuls mich so sehr beschenkt hat!

Eingeladen

Und zwischendrin war ich eingeladen. Mit Fieberbaby daheim und schweißnassen Händen durfte ich in meiner alten Praktikumsgemeinde bei einem Frauenabend sprechen.

https://www.instagram.com/herz_und_seele_lenningen/

Ein paar Tage vor solchen Gelegenheiten frage ich mich immer, was um alle Welt mich geritten hat, zuzusagen und ich sage mir, dass ich das nie, nie, niemals wieder machen werde. Was ich dann ganz schnell wieder vergesse, weil ich mit vollem Herzen und ganz beschenkt wieder nach Hause fahre. Diesmal ganz bewegt über eine Gemeinde, die einen so schönen und wertschätzenden Abend gestaltet hat. Oft sind es gerade die Dinge die uns ein bisschen Mut kosten, die uns am Ende noch ganz lange im Herzen bleiben.

Einfach nur da sein

Während sich die grautrüben Erkältungs-Tage in die Länge ziehen, ich nichts mehr plane (wird ja eh wieder abgesagt, weil jemand krank ist!), da habe ich das gefunden, nachdem ich so sehr gesucht habe. Frieden. Ich weiß nicht, wann er kam und ob er wieder so schnell verschwindet, wie er gekommen ist, aber seit ein paar Tagen trage ich ihn mit mir rum. Den Frieden darüber absolut nichts geschafft zu bekommen und ich lernen, dass ich gerade „einfach nur da bin“ und dass das reicht. Aber vielleicht ist das eines der größten Dinge, die man tun kann.

Ganz ehrlich? Irgendwie hatte ich mir das mit der Fastenzeit anders vorgestellt. Ein bisschen „heiliger“ und dramatisch. Große Offenbarungen und ganz viel Stille. Aber wie so oft weben sich die besonderen Momente zwischen die Alltagsstunden und man muss genau hinschauen, um sie zu entdecken. Aber wenn man in einer Nieselregen-Pause auf dem Spielplatz sitzt und sich frei kämpft von (Lügen?-)Gedanken, die einem sagen, dass man viel Wichtigeres zu tun hätte, dann hört man die Vögel singen und merkt, dass genau das jetzt das Allerwichtigste ist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert