Ich wühle mich durch den Berg von Bildern von letztem Jahr. Digital, aber trotzdem riesig. Die Menge an Fotos überfordert mich, wahrscheinlich habe ich es deshalb so ewig aufgeschoben. Nichtsdestotrotz mache ich mich endlich an die Arbeit. Ich klicke mich durch, sortiere und lösche. Manches scheint eine halbe Ewigkeit her zu sein, anderes fühlt sich an, als wäre es erst gestern passiert. Es gab so vieles, was wir letztes Jahr nicht machen konnten. Dinge, die wir verpasst haben und auf die wir verzichtet haben. Aber während ich mich durch unser Fotoalbum klicke, überkommt mich auf einmal eine Welle voller Dankbarkeit. Ich sehe vor mir einen Haufen an Erinnerungen – meistens sind es nur Kleinigkeiten wie Mini-Ausflüge oder Alltagsmomente. Doch ich denke: Wie unglaublich beschenkt sind wir doch!
Es ist nicht so, dass im letzten Jahr alles glatt gelaufen oder einfach gewesen wäre. Aber ich wurde daran erinnert, dass da doch auch so viel Schönes war, das wir erlebt haben mitten auf dem holprigen Weg.
Die letzten Wochen hatte ich das Gefühl, dass mir in diesem nicht enden wollenden Lockdown und dem schlechten Wetter langsam die Puste ausgeht. Dass die Kraft und auch die Barmherzigkeit zur Neige gehen. Die unguten, schwierigen Dinge und Nachrichten haben sich ganz unaufgefordert in den Vordergrund gedrängelt. Wie sehr habe ich diese Erinnerung gebraucht, dass wir doch von so viel Segen umgeben sind. Die Guten Dinge (die es doch auch gab!), die drängeln halt nicht so gerne. Denen muss ich sagen, dass sie heute den Vortritt haben und sich auch zu Wort melden dürfen.
Dankbarkeit bedeutet vielleicht den kleinen, leisen Segnungen in unserem Leben eine Stimme zu geben, wenn all das Negative in unserem Alltag so laut schreit. Nicht alles ist gut, aber ich glaube, dass sich an jedem Tag etwas Gutes finden lässt.
Und schaut mal was ich beim Sortierten gefunden habe. Wie passend zum letzten Beitrag, oder?