Es ist das erste Mal in dieser Pandemie, aber heute weine ich.
Weil mir seit Tagen der Kopf dröhnt, voll von Informationen und Entscheidungen, die ich treffen muss. Wegen der Angst mich falsch zu positionieren und dem Abwägen zwischen Alltag und Sicherheit. Aus Dankbarkeit, dass Treffen mit zwei Haushalten weiterhin möglich sind. Aus Angst, nicht richtig hingesehen und das Wesentlichste übersehen zu haben. Aus Wut. Wegen der Spannung, andere Meinungen auszuhalten. Ja, heute weine ich, denn ich fürchte mich. Mich falsch zu entscheiden, dass Beziehungen Schaden nehmen, manchmal auch davor, was das mit den Kindern macht.
Und dann erinnere ich mich an ein Zitat von Anja Schäfer. Ich hatte es mir vor einiger Zeit aufgeschrieben und aufbewahrt für dunkle Tage.
Wir feiern gegen das Fürchten, wir handeln gegen die Ohnmacht, wir tanzen mit einem Gott, der die Sterne ins All wirbeln lässt.
Wenn alles um uns herum zu schreien scheint: „Fürchte dich!“ – dann sagt Jesus immer noch: „Fürchte dich nicht!“
Anja Schäfer
Ja, heute schreit alles: Fürchte dich! Alles um mich herum und alles in mir drin. Nur ein kleine leise Stimme flüstert: „Fürchte dich nicht!“ Und auch wenn sie so leiste ist, dass ich immer wieder hinhören muss, so ist sie es, die zählt, weil ich ihr mehr vertraue, als all den lauten Stimmen um mich herum oder in meinem Kopf.
Fürchte dich nicht! Nicht weil es keinen Grund gäbe, sich zu fürchten, sondern weil mein Gott an meiner Seite ist. Ganz nah. Und er hat nicht vor, loszulassen oder wegzugehen.
Heute Abend werden wir als Familie durchs Wohnzimmer tanzen. So wie die letzten zwei Tage. Wir werden komische Bewegungen machen und Luftposaune spielen und hüpfen und lachen. Denn wir Tanzen gegen die Furcht und wir glauben gegen die Angst. Dem der sagt: „Fürchte dich nicht!“
❤️❤️❤️
Amen dazu!!! Wir tanzen mit.