Es sind die Tage, in denen wir ganz schnell unsere Osterdeko abhängen, die letzten Schokoeier aufessen und zu unserem „normal“ – soweit es diese Zeiten zulassen – zurückkehren.
Denn kurz nach Fasching waren bereits die ersten Osterartikel in den Supermärken und sozialen Medien aufgetaucht. Nachdem wir uns fleißig durch Pinterest und Co gebastelt und dekoriert hatten und das ganze Hefe-Häschen und Eier-Bemalungsprogramm inklusive Ostergärtchen und Körbchen für die Nachbarn absolviert hatten, fand ich mich an Ostern gerade noch pünktlich und ein wenig abgehetzt auf der Zielgeraden ein. Wie sehr haben wir dieses wundervolle Fest gefeiert. Jesus ist auferstanden! Es gibt keinen größeren und schöneren Grund zu feiern.
Doch ein paar Tage nach Ostern konnte ich das ganze Zeug nicht mehr sehen und so wurde es schon in der Woche nach Ostern abgeräumt und aufgenascht. Platz für Neues. So jedenfalls die letzten Jahre. Dieses Jahr will ich es anders machen. Im Kirchenjahr beginnt mit Ostersonntag die Osterzeit. Dann, wenn die meisten schon wieder am Abräumen sind, geht es erst richtig los. Fünfzig Tage lang haben wir Zeit dieses großartige Osterwunder zu feiern. Die alte Kirche hat es uns vorgemacht und dieses Jahr will ich von ihr lernen.
Und so haben wir dieses Jahr erst Palmsonntag mit den Ostervorbereitungen begonnen. Und viele Sachen auf danach verschoben. Ich werde unseren Osterstrauß stehen lassen, Häschenkekse backen (wobei das mit dem Hasen ja nochmal eine andere Geschichte ist…), den Osterweg im Garten bestaunen. Ich werde die Ostergeschichten wieder und wieder lesen und hoffentlich ein bisschen eintauchen in diese besondere Zeit. Vielleicht auch nochmal Eier färben, einfach so. Osterglocken pflücken, sobald sie in unserem Garten endlich blühen und unseren ganzen Flur damit vollstellen.
Und während ich darüber nachdenke, merke ich, wie ich ausatme. Wie mein Herz ruhig wird, weil es merkt, dass es noch ein paar Tage Zeit hat, das mit Ostern zu verstehen und hinterherzukommen. Denn so oft bin ich ein bisschen schnell vorausgeilt, weil alles pünktlich fertig werden sollte. Und kaum war ich da, ging es schon wieder weiter. Immer hab ich mich gefühlt, als wäre ich ein bisschen zu spät dran. Jetzt kann ich langsamer gehen und bin überzeugt, dass ich das eine oder andere entdecken werde, das ich beim Vorauseilen übersehen habe.
Oh wie sehr freue ich mich auf diese Osterzeit und das eine oder andere hier zu teilen. Eine frohe Osterzeit wünsche ich euch und ganz viel Zeit, dieses Osterwunder zu verstehen.