Mein Sonnenblumen-Bild ist fertig und ich wage mich an mein nächstes Projekt. Schon lange wollte ich ein Mini-Video (aka Reel) drehen. Bilder mit Text, nichts Großes. Es ist fertig, es ist nichts Besonderes, aber hat Spaß gemacht. https://www.instagram.com/p/C3-BVEYLd3x/
Und es ist Ungesehen. Zumindest ein paar Tage lang, denn es hing im Entwurfsordner fest. Genau so wie dieser Blog. Als ich ihn öffentlich gemacht habe, hatte ich schon wochenlang daran geschrieben, ohne, dass ihn jemand zu Gesicht bekommen hat.
Weil das Schwierigste am schreiben und malen, am kleben und basteln – wahrscheinlich auch am komponieren und musizieren ist, den Mut aufzubringen es anderen zu zeigen. Finde ich zumindest.
Bei meinem Blog lag ich zwei Nächte lang wach, bei meinem Buch habe ich bis heute immer mal wieder kleine Panikmomente. Weil es manchmal garnicht so einfach ist zu zeigen, was man erschaffen hat, da es auch immer so viel von uns erzählt. Blöde Kommentare oder schiefe Blicke können deshalb auch nicht einfach abprallen, denn sie gelten ja immer auch einem Teil von uns. Ich finde manchmal fühlt es sich an, als ob man sich nackig macht, während alle anderen gut bekleidet in den Zuschauerrängen sitzen und Bewertungen vergeben.
Meistens ist die Angst ja völlig unbegründet (ich glaube ich habe noch kein einziges schlechtes Wort hören müssen) – es ist die Vorstellungen, was eventuell, rein hypothetisch, irgendwer sagen KÖNNTE (und davon habe ich mir schon eine Menge anhören dürfen, vielen Dank auch an mein hyperproduktives, kreatives Sorgen-Ich).
Also doch lieber alles für mich behalten?
Aber dann denke ich an all die Autorinnen und Musiker, an die Künstlerinnen und Dichter, die Großen und die Kleinen, die mein Leben bereichert haben. Ein Wort, ein Satz, ein Bild, eine Liedzeile, die mir manchmal das Leben und die Hoffnung gerettet haben. Und was sie hören und sehen und lesen mussten um selbst zu kreieren.
Und ich denke an das was das Schreiben und erschaffen mit mir macht. Ja ich glaube wirklich, dass es mich hoffnungsvoller, mutiger und barmherziger werden lässt. Weil Fragen ihren Platz bekommen und Glaube so wachsen kann. Weil vieles erst im Schreiben entsteht und ich hinterher manchmal staune, dass ein kleiner Teil in mir wirklich an einen so großen und liebevollen Gott glauben kann. Weil es mir hilft zwischen den Alltagssorgen Jesus zu suchen. Und weil ich ganz oft dabei gefunden werden. Und das Zeigen und das Teilen, ja das hilft auch irgendwie. Beim mutig werden und ins Gespräch kommen, beim zu sich selbst stehen und irgendwann vielleicht auch zum Kritik aushalten.
Ja, nicht alle Texte sind zum Zeigen dann. Mein Notizbuch ist voll von Worten nur für mich. Und Gebeten. Aber manches, das muss geteilt werden. Weil im Teilen auch Neues (in mir) entsteht.
Und ich frage mich wie viele Texte und Geschichte, Lieder, Kunstwerke und Gedichte in irgendwelchen Schreibtischschubladen liegen, weil das Zeigen doch irgendwie auch das Schwerste ist.