Ich bin kein besonders hoffnungsvoller Mensch. Ganz im Gegenteil. Ich bin ziemlich gut darin, mir auf sehr kreative Weise den schlimmstmöglichen Ausgang einer Situation auszumalen.
Egal ob Alltagssituation, aktuelle Nachrichten oder Krise – mit meinen Ängsten könnte man ganze Weltuntergangsfilme füllen.
Doch in den letzten Jahren ist etwas passiert, mit dem ich nicht gerechnet hätte. Ich entdecke immer mehr, welche große Bedeutung die Hoffnung in meinem Glauben spielt.
Manchmal fällt es mir schwer, ihr zu trauen. Denn sie bedeutet ja nicht, dass nichts Schlimmes passieren wird.
Manchmal bin ich versucht, mich vertrösten zu lassen. Irgendwann „im Himmel“, dort wird alles gut werden. Aber ich glaube, damit werden wir ihr nicht gerecht.
Manche sagen, Hoffnung wäre das Licht am Ende des Tunnels.
Ich glaube, Hoffnung ist die Hand, die einen hält, während man durch den Tunnel durch muss.
Hoffnung verspricht, dass ich in allem Dunkeln nicht allein bin. Und auch wenn es heute schwer ist, am Ende wird es doch irgendwie … gut (?) werden. Nicht einfach. Vielleicht „trotz allem“- gut?
So richtig kann ich sie auch nicht greifen – was genau Hoffnung ist, was sie macht. Und vielleicht lässt sie sich auch nicht fassen, sondern nur nach und nach entdecken.
Und darüber staunen.
Ich bin kein hoffnungsvoller Mensch.
Allzu oft verliere ich die Hoffnung.
Aber dann weiß ich, wo sie zu finden ist.
Hoffnung ist nichts, was ich erzeugen muss.
Hoffnung ist etwas, was mir begegnet ist.
Nicht in Optimismus oder meinem Versuch, mir das Leben schönzureden,
sondern in Christus.
Letzens im Gottesdienst, ist mir folgender Vers begegnet:
„Und seid jederzeit bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der euch auffordert, Auskunft über die Hoffnung zu geben, die euch erfüllt.“ 1. Petrus 3,15
Wie selbstverständlich Petrus davon ausgeht, dass wir mit Hoffnung erfüllt sind.
Und ich denke: Ja.
Ja, eigentlich bin ich kein besonders hoffnungsvoller Mensch. In den letzten Jahren war ich oft kurz davor, die Hoffnung zu verlieren. Doch Hoffnung ist etwas, das der Glaube mir schenkt.
Und deshalb will ich üben, in allem, was los ist, die Hoffnung hochzuheben.
Die Hoffnung die mir geschenkt wurde.
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