Müde kuschel ich mich in das weiche Kissen. Vom Bett aus fällt mein Blick auf die große Glasfront, immer wieder explodieren bunte Feuerwerksfunken am dunklen Nachthimmel.
Auf einmal piepst ein Gerät neben mir. Ich drehe mich zu meinem Kind, das an verschiedene Monitore angeschlossen ist, eine Krankenschwester betritt unser Zimmer und wechselt den Tropf.
Happy New Year.
Was eigentlich ein schnelles Abklären beim Bereitschaftsarzt werden sollte endet noch am selben Tag mit einer Operation. Was wir da noch nicht wissen ist, dass wir von da an regelmäßig die Klinik besuchen werden. Nichts Bedrohliches, nicht chronisches, etwas das in ein paar Wochen (hoffentlich) durchgestanden ist, aber nichts desto trotz aufreibend und anstrengend. Beim ständigen Warten, emotionalen Begleiten der Kinder, beim nicht genau wissen wann wie zu reagieren ist und in allem die zu sein, die die Verantwortung trägt.
Eigentlich hatte ich mir den Jahreswechsel ganz anders vorgestellt.
Die Tage zwischen den Jahren, sie haben mein Leben ganz schön durcheinandergerüttelt. Mich fragen lassen was mich antreibt und was am Ende bleibt. Und sie haben mir deutlich gemacht, dass es viele Dinge gibt, die ich verändern muss und ich auf eine Art gelebt habe, die nicht gut für mich und die um mich herum war – die Bibel nennt das Buße tun. Manchmal denken wir das wäre etwas Schweres und Trauriges, das uns klein macht. Aber ich glaube da liegen wir falsch. Es bedeutet, dass wir auf das gute, bunte, volle, satte Leben voller Freude und Hoffnung zulaufen das Jesus für uns hat.
Und deshalb sitze ich seit ein paar Wochen immer wieder auf harten Wartezimmerstühlen mit Augenringen und Kaffee in der Hand, erschöpft aber nicht verzweifelt, weil in dem auch viel Gutes auf mich wartet.