Lange habe ich mich dagegen gewehrt, dass der Sommer schon vorüber ist. Ich hatte gehofft, dass er wiederkommt. So vieles, was ich noch machen wollte. Laue Sommerabende mit guten Gesprächen und Planschen. Lange Gartentage und Wasserschlachten. Wein auf unserer neuen Schattenterasse trinken und Würstchen grillen.
Was für ein intensiver Sommer war das dieses Jahr! Prall und bunt und tief. Voll von echtem Leben, tiefen Gesprächen, Ideen und Träumen, voller Tränen und Vermissen, wiederentdecken und erinnern. Ein Sommer vollgepackt mit wertvollen Momenten. Nicht immer schön und schon gar nicht happy-clappy, aber echt und lebendig.
Jetzt sind sie da. Die herbstgrauen Katertage.
Wie nach einem Rausch, einer wilden Nacht. Der Morgen danach, an dem der Schädel dröhnt und man sich nur noch verschwommen an gestern erinnert.
Mir geht es oft so. Nach vollen Wochenenden, nach großen Feiern, tiefen Gesprächen oder besonderen Erlebnissen. Und nach dem Sommer.
Der Katertag nach dem Rausch.
Wenn ich es schaffe, mich zu zügeln und nicht das nächste Erlebnis zu planen und zum nächsten Vergnügen zu hetzen, dann wird alles um mich herum ein wenig langsamer. Dann dreht sich die Welt an diesen Tagen ein kleines bisschen weniger schnell.
Dann genieß ich sie fast. Die herbstgrauen Katertage.