Ich stehe vor dem reich geschmückten Erntetisch. Mein Herz pocht und langsam schiebe ich einen kleinen, weiß-grünen Kürbis zwischen eine Packung Nudeln und eine Dose mit Tomaten.
Mein erster, kleiner, selbstangebauter Kürbis.
Monate zuvor hatte ich eine Handvoll Kürbissamen ausgesät. Zwanzig kleine Pflänzchen standen in unserer Küche und dem Wohnzimmer verteilt und warteten darauf im Garten ausgepflanzt zu werden und zu großen Kürbispflanzen heranzuwachsen.
Dachte ich.
Ein paar vergessen Gießtagen und die tollen Idee die Pflanzen bei sengender Hitze aufs Dach zu stellen, überlebte nur die Hälfte. Die tapfer Geretteten holten sich die Schnecken. Wind und Wetter (und weitere Gießausfälle) erledigten den Rest.
Am Ende stand da nur noch eine kleine Kürbispflanze, die nur eine einzige Frucht trug. Und dann kam das Erntedankfest.
Die Jahre davor hatte ich Äpfel und Nudeln, Konservendosen und was man sonst so daheim hat auf den Erntetisch gelegt. Und nichts hatte mir etwas bedeutet. Es war ein Bruchteil von dem Überfluss, etwas das ich für ein paar Euro im Supermarkt gekauft hatte. Und jetzt stand ich da, mit meinem kleinen Kürbis in der Hand. Und das erste Mal legte ich etwas auf den Ernte-Dank-Tisch das mit etwas bedeutete. Etwas das mit wichtig war, etwas das mir schwer viel zu geben.
Jedes Jahr an Erntedank denke ich an diesen kleinen Kürbis. Und er erinnert mich daran, dass ich nicht nur von meinem Überfluss, von dem was ich eh zu viel habe und nicht vermissen werde geben will. Ich will Jesus etwas schenken, das mir was bedeutet. Weil er mir so viel mehr bedeutet.