Vor drei Wochen kam ich enttäuscht aus dem Garten zurück. Die Hälfte meiner Pflanzen hatten sich die Schnecken geholt. Die Apfelbäume waren voll von komischen Spinnweben-Läuse-Knäulen und die kleinen unförmigen Krischen hatten braune Flecken.
Und jetzt steh ich hier, vor unserem Kirschbaum voller großer, praller dunkelroter Früchten. Und mein Herz will platzen vor Glück. Es ist die erste große Ernte in diesem Jahr und ich weiß, mit den Kirschen startet unsere Erntesaison.
Und ich denke an all die wundervollen Dinge, mit denen ich dieses Jahr beschenkt wurde. Meine Freundinnen, der wunderschöne Garten, der beste Mann der Welt, die zwei kleinen Raketen, die mich jeden Tag wahnsinnig machen , endlich eine Gemeinde gefunden zu haben, unsere kleine, feine unperfekte Wohnung und so vieles mehr.
Und zwischen Alltagsstress, Montagschaos und den großen und kleinen Sorgen, zwischen den schweren Stunden und dunklen Tagen zwischen abgefressenen Zucchinipflanzen, verfaulten Erdbeeren und Samen die nicht aufgehen wollten, da feier ich den Beginn der Erntezeit.
Und während ich die Kirschen pflücke und mir dunkelroter Kirschsaft am Arm entlang läuft, da denke ich an all das Gute, das ich dieses Jahr ernten darf und bin gespannt auf das, was noch kommt. Und dabei platzt mein Herz ein kleines bisschen vor Glück.
#Lev 23,9