Mitten an einem schwülheißen Augusttag sitzt ich da und schreibe Gedankenschnipsel in mein kleines Notizheft.
„Ich will nicht Neues, nichts entdecken und auch nicht mutig sein. Keine Herausforderung und nichts beweisen. Nein im Moment, will ich nicht einmal wachsen oder aufblühen. Ich will einfach meine Ruhe haben.“
Im ersten Moment erschrecke ich über mich selbst. Weil alles um mich herum schreit, dass ich größer besser, schneller, heiliger und bedeutungsvoll werden sollte. Wachsen und aufblühen! Weil so viele Ideen und Unternehmungen durch meinen Kopf flitzen. Von dem was ich tun könnte.
Und dann ziehen Bilder an mir vorbei. Von diesem Jahr, wo so vieles war. Herausforderungen und Neuanfänge. Weichenstellungen und Kämpfe, obwohl die Kraft schon längst zu Ende war. Durchkämpfte Alltage und große Feste. Das volle schöne, anstrengend Leben.
Ein paar Tage später fallen dir ersten Blätter von den Bäumen. Es wird immer früher dunkel. Und zwischen den sonnenwarmen Nachmittagen kündigt sich der Herbst an. Und mir wird auf einmal klar, dass meine gekritzelten Sehnsuchtswort garnicht komisch sind. Sondern, dass auch unser Herz ab und zu Herbstzeiten braucht.
Dass wir nicht immer nur kämpfen und wachsen können. Dass wir nicht immer mutig sein müssen, oder über uns herauswachsen.
Manchmal ist es an der Zeit „Nein!“ zu sagen, Geschichten zu verschlingen und sich mit Schönem zu füllen. Kräfte zu sammeln und bunte Blätter, durch Laubhaufen zu rascheln und ein bisschen freundlich zu sich selbst zu sein.
Und unserem Herzen zu erlauben, dass es auch hier Herbst wird.
Genauso gehts mir grade auch, und hab heute erst gedacht, dass ich mir wünsche dass der November so ein Monat wird, zum zur Ruhe kommen, Gefühle fühlen, innerlich aufräumen und wieder hier bei mir ankommen.
Ich merke, dass mir das ziemlich schwer fällt mein Vorhaben umzusetzen. Hast du einen guten praktischen Tipp?