Aufräumen, putzen, kochen. Abends todmüde ins Bett fallen. Und am nächsten Tag alles wieder von vorne. Ich habe das Gefühl, mich im Kreis zu drehen und in einem Hamsterrad aus Alltagsaufgaben gefangen zu sein. Keine Kraft und keine Zeit zu haben für das, was wirklich Bedeutung hat.
Pünktlich zum Herbstanfang trifft sie mich mal wieder. Völlig unerwartet. Wie jedes Jahr. Meine kleine Herbstdepression. Und wie jedes Jahr, steht wieder diese Frage im Raum. Wozu mache ich das alles? Sollte ich nicht lieber die Welt retten gehen und nicht im endlosen Kreislauf von einkaufen, „kochen, Gemecker über das Essen ertragen, alles wieder aufräumen“ stecken? Sollte ich nicht den Hunger der Welt und Kinderarmut bekämpfen statt Wäsche aufzuhängen und mich durch das Haushaltschaos zu kämpfen? Am liebsten will ich mir die Decke über den Kopf ziehen und gar nichts tun. Wozu morgens aufstehen, wenn ich eh nichts verändere?
Und dann begegnet sie mir. Die kleine leise Stimme. Der Helfer und der Tröster und heute mein Ermutiger und Sinngeber. Er erzählt mir davon, dass ich nicht bloß putze und aufräume. Ich schaffe ein Zuhause. Unsere kleine Höhle, in die wir Heim kommen, um zur Ruhe finden. Ich koche und staubsauge und putze abends Zähne und räume Zimmer auf, um meine Jungs auf ihr Leben vorzubereiten.
Meine Alltagsroutinen verankern Werte in der Realität. Freundschaft, Kreativität, die Liebe zum Draußen sein, zu Büchern und vor allem zu Jesus. Sie bleiben nicht nur theoretisch wichtig, sondern bekommen ihren Platz im Alltag. Mittwochs, wenn wir in die Bücherei gehen, sonntags wenn wir Gottesdienst feiern. Im Herbst, wenn wir unseren Wald besuchen und abends beim Vorlesen.
Und am Ende, da flüstert mir der Helfer zu, dass es nicht meine Aufgabe ist, die Welt zu retten, sondern von dem einen zu erzählen, der gekommen ist, um mich zu retten.